Bientraitance und Kinderrechte: Ein untrennbares Engagement
Bei SOS Kannerduerf Lëtzebuerg bedeutet “Bientraitance” nicht nur eine wohlwollende Haltung: Sie ist Teil eines umfassenden Ansatzes zur Achtung der Grundrechte. Als Mitglied des Bientraitance-Netzwerks setzen wir uns für die Rechte aller Menschen ein, die wir begleiten – seien es Kinder, Jugendliche oder ihre Familien. Konkret geht es dabei vor allem um die Umsetzung der Kinderrechte.
Sensibilisieren, vorbeugen, handeln
Jede Fachkraft im Sozialbereich absolviert eine verpflichtende Schulung zur Bientraitance. Diese Sensibilisierung ist weit mehr als ein pädagogisches Modul: Sie ist ein entscheidender Hebel, um Rechtsverletzungen vorzubeugen und die Qualität der Begleitung zu stärken. Informieren, ausbilden, im Dialog bleiben – diese drei Säulen machen aus Prinzipien gelebte Praxis.
Unterschiedliche Reaktionen, aber starkes Engagement
Das Gespräch über Kinderrechte löst unterschiedliche Reaktionen aus. Zunächst Zustimmung und emotionale Betroffenheit: Die meisten Gesprächspartner erkennen ihre Bedeutung an und reagieren empathisch, insbesondere bei Themen wie Gewalt, Armut oder Bildung. Es gibt auch Überraschung und Unwissenheit: Viele wissen nicht, dass die Kinderrechte in der luxemburgischen Verfassung verankert sind oder dass ihre Umsetzung noch nicht vollständig ist. Schließlich gibt es Skepsis: manche fürchten einen Autoritätsverlust oder stellen die Grenzen der Partizipation infrage.
Trotz dieser Unterschiede ist das Fazit eindeutig: In unserem beruflichen Umfeld ist das Engagement real. Kinderrechte werden nicht nur diskutiert, sondern gelebt. Jedes Kind hat Anspruch auf eine verständliche Antwort, und auch kleine Sorgen verdienen ernsthafte Beachtung.
Ein Schlüsselhebel: Eine starke institutionelle Kultur
Um die Praxis weiterzuentwickeln, müssen Kinderrechte fest in der Kultur der Institution verankert sein. Von der Auswahl der Mitarbeitenden bis zum Qualitätsmanagement sollte sich jede Abteilung fragen: „Was tun wir für den Kinderschutz und die Kinderrechte?“
Dieses Engagement zeigt sich in kontinuierlichen Schulungen, partizipativen Workshops, Sensibilisierungsmaßnahmen, einem transparenten Meldesystem für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie in einem Handlungsrahmen, der Rechte und Pflichten in Einklang bringt.
Kinderrechte sind kein abstraktes Konzept: Sie müssen ein lebendiger Dialog zwischen Erwachsenen und Kindern sein, getragen von konkreten Beispielen und engagierten Multiplikatoren – bis hin zu unserem Kinder- und Jugendparlament.
Bei SOS Kannerduerf glauben wir, dass jedes Kind Anspruch auf eine Stimme, ein offenes Ohr und eine verständliche Erklärung hat. Denn Kinderrechte zu leben bedeutet, eine gerechtere und menschlichere Zukunft zu gestalten.